BIM – Bauwerksdatenmodellierung

8. Mai 2020

..- als digitales Asset in der Bauplanung. Mit Hilfe der digitalen Erfassung sämtlicher für ein Gebäude relevanter Daten können Bauplaner und Architekten noch präziser planen und zusammenarbeiten. Auf der Basis digitaler Bauwerksmodelle im BIM-Standard lassen sich Projekte effizienter umsetzen. Hier erfahren Sie alles Wichtige über BIM, neue Rollen für die Beteiligten und die Umsetzung der Planungsmethode.

Ein schwarzer Flyer mit Text zum Thema Architektur darauf. Mit einer Lupe wird der Text "BIM" vergrößert, was für das Thema Bauwerksdatenmodellierung steht. Olivier Le Moal / iStock / Getty Images Plus

Was bedeutet BIM?

BIM steht für „Building Information Modeling“. Dabei handelt es sich um eine Methode, mit welcher sich das Bauprojektmanagement von der Planung über den gesamten Lebenszyklus eines Objekts hinweg digitalisiert, detailgetreu und standardisiert umsetzen lässt. Ziel von BIM ist es, Bauprojekte effizienter und strukturierter zu planen und auszuführen. Darüber hinaus ermöglicht BIM, Kosten realistischer zu ermitteln und Baumaterialien nachhaltiger einzusetzen. Auf diese Weise entsteht auf der Basis von 3D-CAD-Verknüpfungen sowie unter Einbeziehung von Kosten und Zeit ein 5D-Modell eines Bauprojekts.

BIM basiert auf einem sogenannten Koordinationsmodell. Darin sind alle Fachmodelle enthalten, z.B. die Modelle für Rohbauten, die Wasserversorgung oder die Gebäudetechnik. Da das Modell komplett digital erstellt wird, kann es einfach mit allen am Projekt Beteiligten geteilt und bearbeitet bzw. mit relevanten Informationen angereichert werden. Besonders bei komplexen Bauvorhaben können so viele Verantwortliche ortsunabhängig zusammenarbeiten. Gleichzeitig lassen sich Fehler bereits in frühen Planungsphasen schnell identifizieren und beheben.

BIM – Funktionsweise und Umsetzung

Der Bauplaner oder Architekt verwendet BIM als Planungswerkzeug. Er bearbeitet damit Datensätze, Parameter wie IFC-Eigenschaften oder einzelne Attribute des Projekts. Darüber hinaus legt der Bauherr Ziele für einzelne Phasen fest. Anhand der BIM-Ziele können die Bauplaner die jeweiligen Phasen mit Aufgaben ergänzen, die umgesetzt werden müssen.

Lieferanten von Baustoffen, die einzelnen Gewerke und andere am Bauprozess Beteiligte können nun ihre Informationen zu Bauteilen, Bauteileigenschaften oder die Bemusterung über eine BIM-Schnittstelle beisteuern.

Insbesondere die SIRADOS-Elemente können einfach und schnell für die Bemusterung von Bauteile eingesetzt werden. Zusätzlich sind die SIRADOS-Elemente individuell anpassbar und unkompliziert z.B. per Drag&Drop in die Endanwendung z.B. ein AVA-Programm übertragbar.

Im Austauschformat GAEB XML X50 werden hierbei alle Teilleistungen vollständig mit übertragen.

Letztlich lassen sich über BIM auch einzelne Rollen zuweisen und Aufgaben sowie Hierarchien festlegen. Darüber hinaus muss der BIM-Manager genau festlegen, wer welche Änderungen und Planungsschritte durchführen darf.

Wann wird BIM bei der Planung von Bauprojekten Pflicht?

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag 2018 vereinbart, dass BIM Pflicht werden soll. Zunächst für Infrastrukturprojekte, für welche Building Information Modeling ab dem 31.12.2020 verbindlicher Standard wird. Die Regierung verspricht sich durch diese Vorgabe, dass Bauprojekte kostengünstiger und mit weniger Risiken umgesetzt werden können. Darüber hinaus soll durch die Digitalisierung des Bauens die Zusammenarbeit aller Beteiligten verbessert werden.

BIM-Pflicht in anderen Ländern

Deutschland führt die Pflicht zu BIM im Vergleich mit seinen europäischen Nachbarn relativ spät ein. In Dänemark existiert eine entsprechende Vorgabe bereits seit 2007, in Norwegen seit 2010. Finnland hat 2012 nachgezogen, Schweden folgte 2015 und in Großbritannien müssen Bauprojekte seit 2016 mit BIM geplant werden.

Für Bauprojekte in den USA gilt bereits seit 2003 landesweit das National 3D-4D-BIM Programm. Kanada ist Vorreiter im Einführen eines openBIM-Standards. Weitere Länder werden in den nächsten Jahren folgen und BIM verpflichtend einführen, u.a. Brasilien ab 2021 und Australien ab 2023.

Neue Rollen im Zuge von BIM

Durch die Einführung von BIM ergeben sich auf dem Bau weitere Berufsfelder, die zu traditionellen Berufen wie Architekten oder Fachplanern hinzukommen. In einer neuen VDI-Richtlinie ergeben sich so:

  • BIM-Manager: Sie übernehmen das strategische und/oder operative BIM-Management. Es besteht darin, den Auftraggeber bei der Umsetzung der jeweiligen BIM-Methode zu beraten. Darüber hinaus legen sie BIM-Prozesse fest und steuern die Anwendungen innerhalb des Bauprojekts. Außerdem definieren sie die Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA). Letztlich nehmen sie die BIM-Koordinationsmodelle zur weiteren Verwendung ab und geben sie frei.
  • BIM-Koordinatoren: Sie unterstützen die Fachplaner beim Erstellen des digitalen Bauprojektmodells. Außerdem sind sie verantwortlich für den Abwicklungsplan und die Erstellung der BIM-Fachmodelle.
  • BIM-Autoren: Sie erstellen die Modelle nach Vorgabe der Fachplaner und Koordinatoren.
  • BIM-Nutzer: Sie verwenden die BIM-Modelle für die weitere Planung und z.B. für die Ermittlung der benötigen Bauteile und Baustoffe.

Vorteile des BIM-Verfahrens

Die Einführung von BIM hat viele Vorteile. Hier die zehn wichtigsten:

  1. Verbesserte Kommunikation zwischen allen am Bauprojekt Beteiligten: Alle Beteiligten können sich über das digitale Projektmodell sehr genau über Termine, Kosten oder die Qualität austauschen. Selbst große Teams können ihre Arbeit somit exakt koordinieren.
  2. Vereinfachtes Controlling: Mit BIM lassen sich Kosten und Kostenentwicklung über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes kontrollieren, analysieren und steuern. Denn BIM macht Bauprozesse transparenter und einfacher nachvollziehbar.
  3. Erhöhte Planungssicherheit bei komplexen Bauvorhaben: Durch die strukturierte digitale Erstellung eines Bauprojektmodells können Architekten, Bauplaner und Ingenieure die erforderlichen Bauzeiten besser koordinieren. So erhöht sich die Planungssicherheit für alle Beteiligten.
  4. Frühzeitige Fehlererkennung: Mit Hilfe des BIM-Koordinationsmodells lassen sich über alle Fachgebiete hinweg Fehler bereits in frühen Projektphasen lokalisieren und beheben.
  5. Bündelung aller relevanten Daten: Das BIM erfasst alle für das Bauprojekt relevanten Daten an einer Stelle. Das Koordinationsmodell liefert so allen Beteiligten realitätsgetreue Bauteileigenschaften wie Längen, Gewichte oder Dämmeigenschaften.
  6. Schonung von Ressourcen und Kosten: Bauprojektmanagement mit BIM sorgt nicht nur für effizientere Arbeitsabläufe, sondern hilft Anwendern dabei, Ressourcen wie Baumaterialien effizienter zu nutzen und so nachhaltiger und kostensparender zu bauen.
  7. Vergleichbare Wettbewerbsbedingungen: Wer an Ausschreibungen für internationale Bauprojekte teilnehmen möchte, ist mit BIM wettbewerbsfähig, da viele Länder außerhalb Deutschlands bereits BIM verpflichtend verlangen.
  8. Höhere Planungssicherheit: Durch die einfachere Kommunikation zwischen allen Beteiligten lässt sich die Planungssicherheit erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Projekte innerhalb der festgelegten Frist realisiert werden.
  9. Höhere Kostensicherheit: Mit Hilfe der digitalen Planungsmodelle können Kosten präziser ermittelt werden.
  10. Qualitätssteigerung: Durch die frühzeitige Fehlerbehebung und die verbesserte Koordination aller Verantwortlichen kann eine höhere Bauqualität erzielt werden.

Skalierbares, digitales Bauprojektmanagement für Architekten und Bauplaner

Neben den hier erwähnten Vorzügen des BIM ist die hohe Skalierbarkeit ein zentraler positiver Aspekt. BIM lässt sich für sehr komplexe Bauvorhaben ebenso einsetzen wie für kleine Bauprojekte wie Einfamilienhäuser. Für Auftraggeber und Bauherren stellt der Einsatz der Methode einen wichtigen Anhaltspunkt für eine hochwertige, nachhaltige und kosteneffiziente Bauausführung dar. Jeder, der unabhängig von einer verpflichtenden Vorgabe BIM einsetzt, kann die Methode zu seinem Wettbewerbsvorteil nutzen.

BIM mit SIRADOS-Elemente

Ab sofort können SIRADOS-Elemente für die Bemusterung von Bauteilen eingesetzt werden. Einfach und schnell werden Elemente individuell angepasst, gespeichert und per Drag&Drop im Austauschformat GAEB XML X50 übertragen. Mit den Elementen werden alle Teilleistungen vollständig mit übertragen. Bereits heute bieten moderne AVA-Programme diese Funktion an! Nutzen auch Sie diesen Vorteil um einfach und schnell Ihre Bauteile zu bemustern oder Kostenplanungen mit SIRADOS-Kostenelementen zu erstellen.


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