Die Preise für Baustoffe explodieren
Je nach Angebot und Nachfrage sind Schwankungen für Baumaterialien relativ normal. Große Preissprünge gibt es in der Regel nur dann, wenn ein bestimmter Rohstoff gerade knapp ist oder Lieferketten gestört sind. Dass aber so gut wie alle Baustoffe innerhalb eines Jahres enorme Kostensteigerungen zu verzeichnen haben, ist für alle Beteiligten Neuland.
Die Daten des Statistischen Bundesamtes sprechen eine deutliche Sprache. Im Zeitraum von Mai 2020 bis Mai 2021 verzeichneten die Statistiker überdurchschnittliche Preissteigerungen für wichtige Baustoffe. Gerade beim Bauholz mutet dies auf den ersten Blick seltsam an, denn noch nie zuvor wurden so viele Bäume in Deutschland gefällt wie zwischen 2020 und 2021*. Doch auch die Nachfrage ging stark nach oben – nicht nur in Deutschland, sondern auch auf anderen Märkten wie China oder Nordamerika. Konstruktionsvollholz verteuerte sich sogar um über 83 %.
Preissteigerungen bei Baustoffen
(Stat. Bundesamt; Erfassungszeitraum 05/20 - 05/21)
- Betonstahl (in Stäben): 44,3 %
- Betonstahlmatten: 30,4 %
- Dachlatten: 45,7 %
- Bauholz: 38,4 %
- Konstruktionsvollholz: 83,3 %
- Bitumen aus Erdöl: 63,9 %
- Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen: 37,7 %
Insgesamt steigen die Erzeugerpreise um 7,2 %. Nur moderat gestiegen sind hingegen die Kosten für Kies und Sand, Mauerziegel, Dachziegel, Frischbeton und Gipserzeugnisse für Bauzwecke, deren Teuerungsraten alle unterhalb der durchschnittlichen Erzeugerpreise geblieben sind.
Was sind die Gründe für den deutlichen Preisanstieg?
Betrachtet man den Erfassungszeitraum, drängt sich der Zusammenhang mit der Coronakrise auf. Und tatsächlich liegt hier auch der wichtigste Grund für die starken Preiserhöhungen für Baumaterial. Wie sich die Pandemie auf die Erzeugerpreise ausgewirkt hat, ist im Detail jedoch höchst unterschiedlichen Ursachen geschuldet.
So gingen die Energiepreise zu Beginn der Pandemie stark zurück, weil die Nachfrage für Öl und Ölprodukte wegen der Produktionsstopps in China, Europa und anderen Teilen der Welt extrem sank. Ähnliches galt für Stahl und andere Rohstoffe, die durch die Autoindustrie und andere Produzenten nicht mehr benötigt wurden. Inzwischen hat sich das wieder geändert und in vielen Branchen hat ein Nachholbedarf eingesetzt, so dass die gestiegene Nachfrage die Preise stark ankurbelt. Da die Produktion der benötigten Komponenten mit der Nachfrage nicht Schritt halten kann, setzt eine zusätzliche Verknappung bei manchen Rohstoffen und Baustoffen ein. Produktion ist in der globalisierten Welt aber nur eine Seite der Medaille, denn die Lieferketten wurden ebenfalls durch die Pandemie, Havarien oder Klimaeinflüsse wie Dürren und Überschwemmungen erheblich gestört oder gar unterbrochen.
Wolfgang Kestel (Leiter Einkauf Zentraleuropa, Knauf) sagt hierzu: „Es handelt sich um eine Engpasssituation, die teilweise nachfragebedingt ist und zum anderen durch unvorhersehbare Einflüsse, wie Havarien, Pandemie und klimatische Veränderungen hervorgerufen wurde. Dadurch wurde die synchrone, ausbalancierte Lieferkette gestört. So etwas habe ich in 20 Jahren als Einkaufsleiter noch nie erlebt.“
Auch die Politik hat die Preisspirale angekurbelt, etwa durch Handelskonflikte wie zwischen USA und Kanada. Gerade beim Bauholz hat dies zu Lieferengpässen und Preissteigerungen geführt, da in China und anderen Teilen der Welt gleichzeitig die Nachfrage für Bauholz angestiegen ist. So erklärt sich auch, dass trotz des Rekordeinschlags in deutschen Wäldern die Holzlager immer leerer werden. Schon einfache Zimmermannsleistungen für ein Dreifamilienhaus können plötzlich 5.000 Euro teurer werden als ursprünglich kalkuliert*.
Bei Baustoffen kommt erschwerend hinzu, dass während des Lockdowns viele private Projekte und Hobbys forciert wurden, für die plötzlich Zeit und Gelegenheit war. Der Run auf Baumärkte hat bei bestimmten Produkten (z. B. Bauholz) die Nachfrage teilweise so stark erhöht, dass es nun auch auf diesem Sektor eine Verknappung gibt. Die Belieferung mit Nachschub kam natürlich auch deswegen ins Stocken, weil die Holzwirtschaft ebenso von der Pandemie betroffen war wie die meisten anderen produzierenden Gewerbe. All dies führt zu einer bisher nie dagewesenen Kombination an preistreibenden Faktoren, die sich jetzt auf dem Markt bemerkbar machen. Eine schnelle Rückkehr zu den gewohnten Lieferprozessen und Lieferketten ist indes nicht zu erwarten, denn dazu war die Störung zu gewaltig.
Dies sagt auch Thomas Reiman, Chef des Baukonzerns Ales: „Die Lieferketten sind gestört. Das macht die Verfügbarkeit von Baustoffen jetzt und in Zukunft immer schwieriger.“
Auswirkungen für Architekten
Für Architekten und Bauplaner ist diese Situation wie ein schlechter Traum. Die knappen Materialien machen das Bauen teuer. Kostenberechnungen, die noch vor einem Jahr völlig plausibel erschienen, sind jetzt nicht mehr zu halten. Deswegen sind Architekten und Bauplaner noch stärker auf zuverlässige und aktuelle Preisinformationen für die Ermittlung von Baukosten und Angebotspreisen angewiesen. Die Kommunikation mit Bauherren und Bauträgern kann sehr unangenehm werden, wenn die Kalkulationen nicht mehr zuverlässig sind. Daher sollten Architekten sich möglichst aktuell informieren und technische Hilfe für die Preisermittlung und Baukostenkontrolle in Anspruch nehmen.
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Auswirkungen für Bauunternehmen und Handwerker
Der Erfolg aller Bauunternehmer und Handwerksbetriebe hängt von der korrekten Kalkulation ab. Obwohl bei einer guten Baukostenkontrolle gewisse Preisschwankungen grundsätzlich immer berücksichtigt werden sollten, lassen sich die aktuellen Preissprünge mit noch so viel Weitsicht nicht sinnvoll im Voraus einkalkulieren. Daher ist eine aktuelle Kostenkorrektur und Preisanalyse für alle Baustoffe und Leistungen entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg von Bauunternehmen und Handwerkern, die durch die Pandemie oft besonders hart getroffen wurden. Planungssicherheit bezüglich Auslastung und Projektplanung war während der Lockdown-Maßnahmen kaum zu gewährleisten. Viele Unternehmen – ob klein oder groß – mussten Kurzarbeit anmelden oder sogar komplett schließen. In dieser schwierigen betriebswirtschaftlichen Situation auch noch die Preisentwicklung genau im Auge zu behalten, war nahezu unmöglich zu leisten. Umso wichtiger ist es, in der aktuellen Phase die Kosten genau einschätzen zu können, um nicht in die nächste wirtschaftliche Krise zu laufen.
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Die Experten der SIRADOS Redaktion beobachtet den Markt sehr genau und gehen davon aus, dass sich die Situation auch in unmittelbarer Zukunft nicht entspannt. Aufgrund mangelnder Verfügbarkeit explodieren die Preise u.a. für Schnittholz, OSB-Platten, Kanalgrundrohre, Stahl- und Kupfererzeugnisse, Dämmstoffe und verschiedene Kunststoffe. Planer und Unternehmer brauchen jetzt unbedingt verlässliche Preisinformationen zur sicheren Ermittlung von Baukosten oder für die Kalkulation. Um den Baubeteiligten die nötige Sicherheit an die Hand zu geben, wurden die betreffenden Gewerke, über den Rahmen des regulären Updates hinaus aktualisiert. (Mehr zum SIRADOS-Update finden Sie hier.)
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* [Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/probleme-der-baubranche-warum-bauholz-zurzeit-knapp-und-100.html]